Darmkrebsvorsorge


Darmkrebsvorsorge
In Deutschland sinkt die Zahl der Darmkrebsneuerkrankungen und damit die Zahl der Todesfälle jährlich. Dies ist auch den Vorsorgemaßnahmen zu verdanken, denn obwohl Darmkrebs bei Frauen und Männern mittlerweile die zweithäufigste Tumorerkrankung ist, zeigen Untersuchungen, dass durch eine regelmäßige Vorsorge 90 Prozent der Betroffenen gute Heilungschancen haben.
Das Ziel von Vorsorgemaßnahmen ist es, den Darmkrebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken, da zu Beginn die Heilungschancen am größten sind. Die Früherkennungsuntersuchungen sind also besonders wichtig, da Polypen, die die Vorstufe von Darmkrebs sind, keine Symptome verursachen.
Welche Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge habe ich in Deutschland?
Informationen zur Darmkrebsvorsorge in Deutschland
- Männer: Kostenlose Darmspiegelung ab 50 Jahren; Frauen: Kostenlose Darmspiegelung ab 55 Jahren
- nach zehn Jahren: Zweite Darmspieglung kostenlos möglich (sofern die erste vor dem 65. Geburtstag durchgeführt wurde)
- immunologischer Stuhltest: Zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr jährlich, danach alle zwei Jahre kostenlos (sofern noch keine Darmspiegelung durchgeführt wurde)
In Deutschland existiert seit dem 19. April 2019 ein sogenanntes Darmkrebs-Screening-Programm, auf das alle gesetzlich Krankenversicherten Anspruch haben. An sie geht ab dem 50. und bis zum 65. Lebensjahr von Seiten der Krankenkassen alle fünf Jahre eine schriftliche Einladung zu den Vorsorgeuntersuchungen. Die Leistungen können während dieser Lebenszeitspanne aber auch auf Eigeninitiative in Anspruch genommen werden.
Die Darmspiegelung, medizinisch Koloskopie, gilt als der Goldstandard der Darmkrebsvorsorge. Sie wird auch im Rahmen des Screening-Programms angeboten. Da Männer häufiger und vor allem früher als Frauen von Darmkrebs betroffen sind, können sie eine Darmspiegelung bereits ab dem 50. Lebensjahr kostenlos in Anspruch nehmen, Frauen erst ab 55 Jahren. Da Darmkrebs in der Regel langsam voranschreitet, kann eine zweite Darmspiegelung kostenlos nach zehn Jahren durchgeführt werden. Dies gilt jedoch nur für all diejenigen, die sich vor ihrem 65. Geburtstag erstmals untersuchen ließen. Danach bleibt nur noch ein Anspruch auf eine einzige Früherkennungskoloskopie. Wer familiär vorbelastet ist, kann übrigens auf ärztliche Empfehlung hin schon früher eine kostenlose Untersuchung durchführen lassen.
Daneben gibt es mit dem immunologischen Stuhltest (iFOBT) eine zweite gesetzlich finanzierte Früherkennungsmethode. Dabei wird eine Stuhlprobe mittels Antikörpernachweis auf unsichtbare Blutspuren analysiert. Zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr kann der Test jährlich und danach alle zwei Jahre kostenlos durchgeführt werden solange noch keine Darmspiegelung gemacht wurde.
Wir empfehlen Ihnen, das Angebot einer kostenlosen Darmspiegelung unbedingt anzunehmen. Befinden Sie sich jedoch außerhalb der Spanne vom 50. bis zum 65. Lebensjahr oder wünschen Sie sich in der Zeit zwischen der ersten und zweiten Darmspiegelung mehr Sicherheit, legen wir Ihnen nahe, selbst einen Schnelltest auf Fäkal-Okkultes Blut (FOB) im Stuhl durchzuführen.


FOB Schnelltest von self-diagnostics




Häufig gestellte Fragen in Bezug auf die Darmkrebsvorsorge
Wie läuft eine Darmspiegelung ab?
- Untersuchung des Dickdarms auf Gewebeveränderungen mithilfe eines Schlauchendoskops
- Direkte Entfernung von Krebsvorstufen wie Polypen
So aufwändig eine Darmspiegelung ist, so lebensrettend kann sie sein. Schon während der Vorsorgeuntersuchung kann der Gastroenterologe, der mithilfe eines Schlauchendoskops den Dickdarm auf Gewebeveränderungen untersucht, Krebsvorstufen wie Polypen direkt entfernen.
Unser weit weniger invasive Schnelltest liefert ebenfalls erste Hinweise auf eine Erkrankung durch den Nachweis von fäkal-okkultem Blut im Stuhl. Der Test kann keine Darmspiegelung ersetzen, er dient jedoch als Hilfsmittel im Rahmen der Diagnose von gastrointestinalen Krankheiten. Bei einem positiven Ergebnis oder bei dauerhaften Beschwerden muss unbedingt ein Facharzt hinzugezogen werden.
An wen muss ich mich bei Interesse an einer Darmkrebsvorsorge wenden?
- Hausärzte, Gynäklogen, Urologen
- Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologen)
- Schnelltest zu Hause
Erste Anlaufstellen bei Interesse an einer Darmkrebsvorsorge sind Hausärzte, Gynäkologen oder Urologen. Diese tasten zunächst Ihren Darm ab oder führen einen Stuhltest durch. Diesen können Sie jedoch auch bequem von zuhause aus durchführen. Unser Schnelltest zur Darmkrebsvorsorge weist Fäkal-Okkultes Blut (FOB) im Stuhl nach und liefert Ihnen wann und wo Sie wollen mithilfe einer unkomplizierten Testdurchführung ein schnelles und aussagekräftiges Ergebnis innerhalb von 10 Minuten.
Sollten Sie hingegen Interesse an einer Darmspiegelung haben, suchen Sie einen Magen-Darm-Spezialisten (Gastroenterologen) auf. Die Darmspiegelung kann in einer Praxis oder ambulant in einem Krankenhaus erfolgen.


Warum ist es sinnvoll, einen Schnelltest durchzuführen?
- Sie können sich testen wann und wo Sie wollen – ohne Termin, ohne Wartezeiten. Die Testdurchführung ist schnell und unkompliziert. Sie erhalten aussagekräftige Ergebnisse innerhalb von 10 Minuten.
- Sie müssen im Vorfeld nicht abführen oder Diät halten bzw. auf Essen und Trinken verzichten.
- Mit der Sammelkotprobe hat der FOB-Schnelltest von self-diagnostics ein Alleinstellungsmerkmal. Sie können bis zu 3 Stuhlproben sammeln und anschließend gleichzeitig untersuchen. Das erhöht, die Wahrscheinlichkeit, periodische Blutungen nachzuweisen – ein maßgeblicher Vorteil für Sie, da bekannt ist, dass Polypen vor allem im Anfangsstadium nicht dauerhaft bluten.
Eine Kontrolle von Blut im Stuhl ist ein optimales Mittel, um den eigenen Gesundheitszustand zu prüfen und anschließend entsprechende vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Präventionsmaßnahmen und damit eine frühzeitige Diagnose kann Leben retten. Daher ist ein regelmäßiges Monitoring bereits ab einem Alter von 40 Jahren sinnvoll, bei familiärer Vorbelastung sogar schon früher.
Doch keine Panik! Ein Nachweis von Blut im Stuhl kann auch harmlosere Ursachen haben, wie z.B. Magenschwüre, Hämorriden, Polypen und Divertikel. Besprechen Sie ein positives Ergebnis also unbedingt mit einem Arzt.
Wie funktioniert der FOB-Test von self-diagnostics?
- nicht invasiv
- Nachweis von okkultem Blut in Ihrem Stuhl
- spezifische Antikörperbindung an den Blutfarbstoff Hämoglobin bei positivem Testergebnis
Im Gegensatz zu einer Darmspiegelung ist ein Stuhl-Schnelltest nicht invasiv. Er lässt sich bequem in den eigenen vier Wänden durchführen und weist okkultes Blut in Ihrem Stuhl nach. Dieses Blut weist auf eine gastrointestinale Erkrankung hin und kann unter anderem von potentiell bösartige Polypen in Ihrem Darm stammen. Der Nachweis geschieht mithilfe eines Antikörpertests. Befindet sich okkultes Blut im Stuhl, binden Antikörper im Test spezifisch an den Blutfarbstoff Hämoglobin und zeigen ein positives Testergebnis an.
Die genaue Vorgehensweise, die dieser Test bei der Durchführung erfordert, sowie Informationen zur Testauswertung, finden Sie in der Bedienungsanleitung. Den Test finden Sie hier: FOB-Test


Was ist in dem Test-Set enthalten?
Das Set enthält alle notwendigen Materialien zur Testdurchführung:
- 1 Testkassette
- 3 Stuhlfänger
- 1 Plastikbeutel mit Auslaufschutz für 1 Probenentnahmeröhrchen mit Extraktionslösung
- 1 Gebrauchsanweisung


Faktoren, die das Testergebnis falsch beeinflussen können:
- Blutende Hämorrhoiden
- Entzündungen und kleine Verletzungen im Darm
- Regelblutung
- Medikamente (nicht steroidale Antiphlogistika, Glucocorticoide oder Cumarin-Derivate)
- WC-Reiniger bei falscher Testanwendung
- Übermäßig konsumierter Alkohol, Aspirin und andere (z.B. blutverdünnende) Medikamente können den Verdauungstrakt reizen und so okkulte Blutungen verursachen
Welche Symptome deuten auf Darmkrebs hin?
Tückisch ist, dass Symptome überhaupt erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit auftreten. Sobald Sie also anhaltende Beschwerden haben oder Auffälligkeiten registrieren, sollten Sie umgehend einen Facharzt (Gastroenterologen) aufsuchen. Folgende Symptome machen die Durchführung einer Darmspiegelung notwendig:
- Sichtbares Blut im Stuhl
- Auffällige Veränderungen der Stuhlgewohnheiten wie z.B. Durchfall und Verstopfung im Wechsel
- Anhaltende Schmerzen im Bauch


Gibt es bestimmte Faktoren, die ein Darmkrebsrisiko erhöhen?
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sobald ein Familienangehöriger ersten Grades bereits an Darmkrebs erkrankt ist, das Risiko ebenfalls zu erkranken zwei- bis dreimal höher ist. Weiter steigt das Risiko, wenn die Erkrankung des Familienmitglieds vor dem 45. Lebensjahr aufgetreten ist. Ein erhöhtes Risiko besteht auch, wenn zwei oder mehrere Verwandte erkrankt sind.
Ein erhöhtes Risiko haben außerdem:
- Menschen ab 50 Jahren (fünffaches Risiko)
- Diabetiker (besonders häufig Dickdarmkrebs)
Darüber hinaus spricht man von einem erhöhten Risiko, sobald jemand an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leidet.
Eine ungesunde Lebensweise kann das Darmkrebsrisiko ebenfalls erhöhen, dazu zählt Bewegungsmangel oder Rauchen aber auch der häufige Konsum ungesunder Lebensmittel wie:
- Grillgut
- Fettiges Essen
- Frittierte Nahrungsmittel
- Rotes Fleisch
- Alkohol
Wer hingegen ausreichend Ballaststoffe, sowie Obst und Gemüse zu sich nimmt und nicht an Übergewicht leidet, kann sein Darmkrebsrisiko senken.
Heilungschancen in den verschiedenen Stadien
Es gibt fünf Stadien einer Darmkrebserkrankung: Stadium 0 bis Stadium IV. Bis zum Stadium III spricht man von einem frühen Stadium. Der Krankheitsverlauf ist meist günstig und die Heilungschancen hoch.
Stadium 0
Die früheste Form von Darmkrebs, Krebszellen sind nur in den oberen Schichten der Darmschleimhaut zu finden, die Heilungschancen sind hervorragend
Stadium I
Der Krebs ist auf die Muskelschicht des Darms begrenzt, 5 Jahre nach der Diagnose leben noch etwa 95 von 100 Patienten
Stadium II
Der Krebs hat die äußere Schicht der Darmwand erreicht oder ist benachbartes Gewebe eingewachsen, von 100 Patienten mit Stadium II leben nach fünf Jahren noch etwa 70-85
Stadium III
Der Darmkrebs hat umliegende Lymphknoten befallen, von 100 Patienten mit Stadium III leben nach fünf Jahren noch etwa 50-80
Stadium IV
Der Krebs hat andere Organe befallen, nach 5 Jahren leben nur noch etwa 8 von 100 Patienten
Je früher Darmkrankheiten diagnostiziert werden, desto besser sind die Chancen, die Auswirkungen einzudämmen. Das gilt insbesondere für Darmkrebs. Wird er in einem frühen Stadium entdeckt, sind die Heilungsaussichten sehr gut. Aus diesem Grund ist die Darmkrebsvorsorge unerlässlich.
Ratgeber Darmkrebsvorsorge erstellt in Kooperation mit unserer Mitarbeiterin Dr. J. Greindl-Junghans