Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, das heißt eine Überreaktion des Immunsystems unseres Körpers, die zu Entzündungen im Dünndarm führt. Ausgelöst werden diese Entzündungen durch das Klebeeiweiß Gluten, das in vielen Getreidesorten und somit zum Beispiel in Brot, Nudeln oder Müsli steckt. Zusätzlich führt eine körpereigene Immunreaktion gegen das Enzym Gewebetransglutaminase, das das Gluten spaltet, bei Zöliakie-Patienten zu Entzündungen im Dünndarm. Unbehandelt kann durch die chronische Darmentzündung die Darmschleimhaut so stark geschädigt werden, dass Nährstoffe nicht mehr vollständig über den Darm aufgenommen werden und Mangelerscheinungen entstehen.
Gibt es einen Unterschied zwischen Zöliakie und Glutenunverträglichkeit?
Die Glutenunverträglichkeit ist ein Oberbegriff für Symptome und Krankheiten, die durch den Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln ausgelöst werden. Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Glutenunverträglichkeit auftreten kann. Durch den Verzehr von Gluten bildet das Immunsystem Antikörper gegen die körpereigene Gewebstransglutaminase, was wiederum zu Entzündungen im Dünndarm führt. Antikörper gegen die Gewebstransglutaminase können mit dem self-diagnostics Gluten-Test nachgewiesen werden.
Wie funktioniert der self-diagnostics Gluten-Test?
Neben der Überreaktion des körpereigenen Immunsystems gegen das Gluten selbst, reagiert bei Zöliakie-Patienten das Immunsystem zusätzlich auf das körpereigene Enzym Gewebetransglutaminase. Durch diese Immunreaktion werden Antikörper zur „Abwehr“ gegen die Gewebetransglutaminase gebildet. Diese Antikörper lassen sich mit Hilfe des self-diagnostics Gluten-Tests nachweisen.
Wie wird der self-diagnostics Gluten-Test durchgeführt?
Der Gluten-Test wird mit einem kleinen Tropfen Blut aus dem Finger durchgeführt, um eine mögliche Glutenunverträglichkeit nachzuweisen. Dafür wird mit dem mitgelieferten Stechinstrument, einer sogenannten Lanzette, in die Fingerspitze gepikst. Das Blut wird in dann mit der beiliegenden Pipette auf die Testkassette getropft. Anschließend wird noch eine Verdünnungslösung auf die Testkassette gegeben. Schon nach 15 Minuten wird angezeigt, ob möglicherweise eine Zöliakie aufgrund einer Glutenunverträglichkeit vorliegt. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie in der Gebrauchsanweisung.
Wann sollten Sie einen Gluten Test machen?
Bei Symptomen einer Glutenunverträglichkeit kann ein Gluten-Test möglicherweise Aufschluss geben. Typische Symptome einer Glutenunverträglichkeit sind Bauchschmerzen, Blähungen und fettige Durchfälle nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln. Es können jedoch auch untypische Symptome auftreten, die im Zusammenhang mit Mangelerscheinungen stehen. Dazu gehören Blutarmut (aufgrund von Eisenmangel), Osteoporose (aufgrund von Kalziummangel) oder Nachtblindheit (aufgrund von Vitamin-A-Mangel). Auch erbliche Faktoren spielen eine erhebliche Rolle bei Glutenunverträglichkeit und Zöliakie. Da bei Glutenunverträglichkeit nicht immer die typischen Symptome auftreten, kann ein Gluten-Test auch sinnvoll sein, wenn nahe Verwandte davon betroffen sind.
Bei einem Verdacht auf eine Glutenunverträglichkeit und/oder anhaltenden Symptomen sollten Sie unabhängig vom Testergebnis auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um weitere Behandlungsschritte zu besprechen.
Wie kann eine Glutenunverträglichkeit behandelt werden?
Eine Glutenunverträglichkeit ist leider noch nicht heilbar. Dauerhafte Beschwerden und das Risiko für Folgeerkrankungen können aber erheblich gesenkt werden, wenn eine glutenfreie Diät eingehalten wird. Bei einem Verdacht auf eine Glutenunverträglichkeit und/oder anhaltenden Symptomen sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um weitere Behandlungsschritte zu besprechen.
Text und FAQ´s erstellt in Kooperation mit unserer Mitarbeiterin Dr. J. Greindl-Junghans.
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